Vierte Etappe 2023

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                          01.09.2023 bis 07.12.2023 Uruguay bis Ecuador


Wir fliegen wieder nach Uruguay, fahren zum Stellplatz vom Landrover und beginnen die nächste Etappe. Wir genießen unsere Planlosigkeit. Wir starten erstmal Richtung Brasilien, drehen aber nach 30 Minuten um, und fahren und die andere Richtung nach Argentinien. Grundsätzlich ist nur klar dass es nach Norden geht. Der Rückflug geht diesmal erstmals nicht von Uruguay, sondern von Ecuador.

All jene, die schon länger mit uns reisen, wissen ja, dass wir mit flottem Tempo unterwegs sind. Das liegt primär aber nicht daran, dass wir, wie manche glauben😘, große Unruhegeister sind (…vllt auch ein bisschen😉), sondern um Strecke bis zum nächsten sicheren Stellplatz zu machen. Das ist wichtig, weil wir gerne abwegig unterwegs sind, wo es kaum Orte und damit auch keinen Windschutz für uns gibt, und es in Höhen von über 4000 m nachts mit -5 Grad ungemütlich kalt zum freien Übernachten in unsrem Bobbycar wird. Der meist stark blasende Wind auf diesen Höhen erschwert außerdem das Aufstellen unseres Hubdaches und damit unsre Schlafmöglichkeit. Mit Schlaf war es in den vergangenen drei Nächten wegen der Höhe aber eh nicht so üppig. Unsre Route führte uns durch die Puna von Andalgalá , über Belén bis nach El Peñón, wo wir die 2. schlechte Nacht verbrachten. Tags darauf ging es hoch zum Vulkan 🌋 Galan, vorbei an der  Lagune Grande und Diamante (4600 m) weiter über den Salar del Hombre Muerto (4000 m) bis nach San Antonio de Los Cobres (3800 m). Gestern sind wir von dort weiter über den Paso Jama (4200 m) nach Chile 🇨🇱 eingereist, vorbei an etlichen Lagunen hinunter ins warme und quirlige Touristenstädtchen San Pedro de Atacama (2400 m), wo wir auf einem gemütlichen Campingplatz ein schattiges und ruhiges Plätzchen gefunden haben. Mit der Ruhe wird es vermutlich heute Abend dann schon vorbei sein, denn die Chilenen feiern an diesem Wochenende und die gesamte nächste Woche ihren Nationalfeiertag, nach Weihnachten der zweitwichtigste Feiertag im Land.


Wir sind nun seit zwei Wochen unterwegs





aktualisierter Stand 24.09.2023


https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1aphZhjosUPV9g3_776zH6E_CB6easB4&usp=sharing


























































Dritte Etappe 2022

10. August 2022

Es geht wieder weiter. 

Rückflug geplant am 11.11.2022. Von Uruguay nach Brasilien. Das ist der Plan. 

Die erste Woche haben wir gebraucht um das Auto durch den Zoll zu bekommen und es hier fahrtüchtig zu machen. Der als defekt diagnostizierte Turbolader war es nicht. Auch die dazugehörigen Turboladerschläuche waren es nicht. Und auch nicht die ebenfalls im Fluggepäck geschmuggelten Ölleitungen. Es war das AGR Ventil. Aber wer hat schon einen neuen Turbolader als Ersatzteil bei sich. Nach dieser ersten Woche also rein nach Brasilien und 15 km hinter der Grenze bereits runter an den tatsächlich insgesamt 700 km langen befahrbaren Naturstrand. Zum Start, so ganz alleine, ein fast zu mächtiger Eindruck. Ein wenig beängstigend schon. Eher noch wenig Erfahrung im Befahren von Sand. Alles gut gegangen und nach den ersten 200 km die erste Stadt. Rio Grande. Eine schwer auffindbare Fähre hat uns übergesetzt zum nächsten Strandstreifen. Nochmal eindrückliche Naturerlebnisse aber schon etwas geschmeidiger, alleine schon weil der Strand eine parallel verlaufende Piste im Abstand von 5 km hatte. Also im Notfall zu Fuss erreichbar. Der erste Strandstreifen war durch ein Lagune vom Festland getrennt, so dass bei Flut, oder im Notfall nur der Weg durch die Dünen parallel zum Strand möglich gewesen wäre. Die weitere Reise durch Weinanbaugebiete, erste deutsche und italienische Ansiedelungen. 





https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1WHk-f5XjJiNDjoVGVUilZv6YiLP3m6A&ll=6.206263321649793%2C-22.295013115396024&z=3


























1. September 2022

Wir haben Florianopolis, Ilha de Santa Catarina, erreicht. Dazwischen keine spektakulären Bilder und Landschaften. Viel Landwirtschaft. Schöne Landschaft, aber eben nur Kulturflächen. Freundliche bäuerliche Menschen, aber eben nichts exotisches. Spanische, portugiesische, italienische und deutsche Wurzeln. Temperaturen zwischen 0 Grad und 26 Grad. Schnelle Wechsel sowohl bei der Temperatur als auch beim Wohlstand. 30 Prozent der Menschen leben von 100 Euro im Monat. Ein paar wenige hier auf der Luxusinsel vor Florianopolis. Hier sieht man sie wieder. Aufgespritzte Lippen und andere Körperteile im wuchtigen Porsche oder BMW. Keine 20 km weiter obdachloses Dasein im Strassengraben. Hier im Süden Brasiliens noch nicht besonders schlimm, so wie scheinbar weiter oben im Norden, aber schon sehr deutlich spürbar. 





https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1mgu06vSV1GSnclVRrBjrvAWLkTDCxm0&ll=-28.49103314723154%2C-50.04306726162327&z=8

















12. September 2022 

          Endlose Fahrten durch langweiliges Agrarland. Brasilien fordert uns. Gestern 11.September 

          haben wir endlich das Pantanal erreicht. Wir warten auf ein Boot das uns zu Herrn Jaguar 

          bringen soll. Es ist heiss. Wir müssen uns plagen, das `Reisen` bietet keine spektakulären Bilder. 

         Die Eindrücke sind eher flach so wie die Landschaft. Aber es ist trotzdem ein tiefer Eindruck und 

         die Fauna lässt uns schon staunen. 








https://www.google.com/maps/d/edit?mid=1ERE0FicilHLiEkLcJ1rtQNMwYVmuQ_E&ll=-21.589995548743175%2C-52.68245304939589&z=6


































































19. September 2022

Das Pantanal liegt bereits hinter uns. Wir sind in Bolivien. Bolivien bietet noch größere Gegensätze von Armut und Reichtum als Brasilien. Vieles verstehen wir nicht, aber wir staunen über die spannender und abwechslungsreicher werdende Route. Wir finden immer wieder Stallplätze über unsere App am Smartphone die unserem Bedürfnis nach Sicherheit und Sauberkeit gerecht werden. Wir sehen aber auch Orte an denen wir weder eine Autopanne haben wollen noch nach einem Schlafplatz suchen wollen. Wir sind wie immer schnell unterwegs. Meist nur eine Nacht am gleichen Ort. 
Und weil man uns zu später Stunde vom schönen Parkgelände des 
Fremdenverkehrsamtes von Caceres freundlich aber bestimmt verwiesen hat, verbrachten wir unsre letzte Nacht in Brasilien gut bewacht vor dem in der Nachbarschaft befindlichen Militärposten, wo sich auf die Schnelle ein idealer Stellplatz fand. Die Grenzformalitäten am nächsten Tag waren schnell erledigt, die brasilianischen Beamten sehr freundlich und auch die Bolivianer hatten einen guten Tag und ihren rustikalen Umgangston im Griff. Glück gehabt ☺️. Die Reise durch ein Land mit viel Ursprünglichkeit und abwechslungsreichen Landschaften kann beginnen. Direkt hinterm Schlagbaum des bolivianischen Grenzpostens in San Matías beginnt die rote Piste durch das bolivianische Pantanal, 300 km Ripio nach San Ignacio! Wir können entweder Tempo 20 oder 60 fahren, dazwischen oder schneller geht nicht. Der  Landrover würde in alle Einzelteile zerfallen, falls er nicht schon vorher von der Piste schmirgeln würde, was viel wahrscheinlicher ist, wie wir schnell merken. Also fahren wir konzentriert und stetig ohrenbetäubende 60 km/h und werden dabei derart durchgeschüttelt, dass wir kaum einen Blick für die wunderschönen Landschaften haben, die an uns vorbei ziehen. Der Gegenverkehr hüllt uns regelmäßig in Staubfahnen, die uns für Sekunden jede Sicht nehmen. Unterbrochen wird unsre Fahrt, die mehr einem Ritt gleicht, auf dieser berüchtigten F10 in regelmäßigen Abständen von Militär- und Polizeiposten, die das Auto und unsre Papiere genau und in strengem Ton kontrollieren. Die brasilianische Grenze verläuft nah entlang dieser Strecke, an der im großen Stil Drogen geschmuggelt werden. Entsprechende Präsenz zeigt die Ordnungsmacht. Das ganze Prozedere wirkt dennoch irgendwie skurril und unbeholfen, eine gespannte Schnur ersetzt den nicht vorhandenen Schlagbaum und wir müssen unsre persönlichen Daten handschriftlich in eine Kladde eintragen, die gewiss nie wieder gelesen werden. Trotzdem bin ich mir sicher, dass die Ordnungshüter keinen Spaß verstehen. Etwa 40 km vor dem Ende der üblen Stecke hören wir ein vertrautes Geklapper aus dem Heck unsres Reisemobils, ein kurzer Check bestätigt den Verdacht: diesmal musste das linke hintere Bremsen-Schutzblech dran glauben. Müde erreichen wir am späten Nachmittag das quirlige San Ignatio, eine ehemalige Jesuitenansiedlung. Auf dem sauberen Campingplatz von Rudi und seiner bolivianischen Frau Miriam treffen wir Sabine und Wolfgang aus Moers, die mit ihrem 4-jährigen Sohn für ein Jahr Südamerika bereisen wollen. Sie sind erst seit ein paar Wochen unterwegs, das Gesprächsbedürfnis ist auf beiden Seiten groß und so tut es gut, sich mal wieder mit anderen länger als vier Sätze unterhalten zu können. Rudi, ein lustiger Schweizer, bietet zusätzlich einen Wäscheservice an und bäckt hervorragendes Vollkornbrot!, was es in Südamerika nur sehr selten zu kaufen gibt. Noch besser aber ist, dass sich direkt gegenüber seines Hauses eine Werkstatt befindet, wo man unser Blech am nächsten Tag schweißt. Auch wenn die Qualität der Arbeit nicht annähernd so gut ist wie in Brasilien, sind wir extrem froh um diesen Service. Und Reinhold, mittlerweile geübt, baut das reparierte Teil ganz flott wieder ein. Zwei Tage später fahren wir dann auch schon wieder, Reinhold hat Hummeln im Hintern. Vorher müssen wir noch Bargeld organisieren, weil man hier fast nirgends mit Karte bezahlen kann. Auch der Diesel an den Tankstellen ⛽️ ist oft aus, so dass sich lange Warteschlangen bilden, wenn es wieder welchen gibt. Auch wir nutzen jede Gelegenheit zum Auftanken. Wenn man den Einheimischen- und nicht den höheren Touristenpreis zahlen möchte, muss man die Ladung in mitgeführte Kanister füllen lassen. Unterwegs besichtigen wir zwei Jesuitenreduktionen, die in Conception ist sogar UNESCO Weltkulturerbe, aber an diesem Tag leider geschlossen und daher nur von außen zu besichtigen. Zufällig treffen wir am nächsten Campingplatz Sabine und Wolfgang wieder, gemeinsam genießen wir den im Preis inbegriffen Sonntagsbrunch und Pool. Solchen Luxus sieht man hier selten. Bolivien ist eines der ärmsten Länder Südamerikas, nicht so das Departement und die rausgeputzte Stadt Santa Cruz, die wir uns am Nachmittag anschauen. Den Wohlstand verdankt die Region den Erdgas- und Erdölvorkommen, außerdem ist S.C. die Drogenhauptstadt des Landes mit riesigen Gewinnen. Diese Faktoren machen diese Gegend zum bedeutendsten Wirtschaftszentrum Boliviens. Wir ziehen weiter nach Samaipata ins kühlere Hügelland mit seinen präinkaische Felsenruinen, auch Unesco Weltkulturerbe. Es ist ein beliebtes Wochenendziel der Crucenos, entsprechend ist der uns entgegen kommende Rückreiseverkehr. Bei Josiane dürfen wir im
Garten stehen und in ihrem Atelier Dusche/WC benutzen. Sie ist Französin, hat in Deutschland studiert und lange gelebt, ist aber auf der ganzen Welt zuhause. Eine sehr interessante weitergereiste Cosmopolitin und liebenswerte Frau mit viel Humor. Ein guter Platz zum Erholen











































































26. September 2022

Von Santa Cruz bis La Paz

Seit Sonntagabend sind wir in La Paz und wohnen im Hotel Oberland. Es wurde bis 2019 von einem Schweizer geführt, entsprechend gepflegt ist die Anlage. Er hatte Glück und konnte es vor der Pandemie verkaufen. Pech für den Nachfolger, das Hotel ist seither geschlossen. Wir sind die ersten und einzigen Gäste und eher durch Zufall reingerutscht, weil gerade jmd an der Rezeption gearbeitet hat als wir klopften. Der geringe Komfort auf Reisen und in unsrem Landrover fordert zwischendurch seinen Tribut, zumindest bei mir. Seit zwei Wochen bin ich gesundheitlich angeschlagen, nicht ernsthaft, aber ich schwächle. Ein Hotel kam da gerade recht. Die Tage zuvor sind wir in nicht enden wollenden Serpentinen bergauf und bergab durchs sehr steile und abgelegene bergige Hinterland von Cochabamba bis kurz vor La Paz gefahren. Immer wieder taten sich neue Täler auf und Pässe mit einmaligen Aussichten mussten überwunden werden, auch eine unerwartete und daher abenteuerliche Flussüberquerungen lag auf dem Weg. Dass es uns und unser Zuhause auf Rädern dabei wieder richtig durchgeschüttelt hat, ist selbstredend. Bolivien hat wirklich sehr viel Schönes und Interessantes zu bieten, einmalige Landschaften, unterschiedliche Kulturen und quirlige bunte Städte. Aber es ist ein anspruchsvolles Reiseland für Leute, die wie wir reisen. Staub, Dreck, Gestank, offene Abwasserkanäle, Lärm, Trubel, Abgase, Hitze, Kälte, wenig Hygiene, Müll liegt überall rum, all das sieht man den schönen Bildern nicht an. Die Straßen sind überwiegend ungeteert und meist in elendem Zustand. Der Verkehr ist hektisch und laut, hupen ersetzt die Verkehrsregeln, das Prinzip: der Stärkere oder Schnellere setzt sich durch. Es gibt kaum touristische Infrastruktur auf dem Land, wo wir meist unterwegs sind, und auch in den Städten sind Stellplätze rar. Die wenigen, die es gab, wurden wegen Corona aufgegeben oder werden aktuell nicht mehr betrieben. Die Menschen auf dem Land müssen mit viel harter körperlicher Arbeit und wenig Annehmlichkeiten klarkommen, sie sind jeder Witterung ausgesetzt und erwirtschaften nur das zum Überleben Nötige. Das formt einen Charakter. Bolivianer wirken im ersten Eindruck nicht gerade offen, eher spröde, muffig oder abweisend. Aber wenn man ihre Hilfe braucht, helfen sie irgendwie weiter. Die gebildeten und wohlhabenden unter ihnen, die meist in den moderneren Städten mit westlichem Standard leben, sind weltoffen, aufgeschlossen, interessiert und sprechen einen öfters an. So wie David und Anni aus La Paz, leidenschaftliche Landroverfahrer, die sich, begeistert von unsrer Reise und dem Ausbau des Mobils, angetan und in perfektem Englisch mit uns unterhielten. Oder wie Xavier, dem Architekten aus Cochabama, der uns im Garten seiner im Gaudi Stil erbauten Villa mit See campen ließ, weil er ein Herz für Overlander hat und an ihren Geschichten interessiert ist. Vorgestern haben wir mit Gert, einem Deutschen, der seit 40 Jahren in Bolivien lebt, eine Tagestour durch La Paz unternommen und  aufschlussreiche Insiderblicke und -informationen über Land und Leute bekommen. Das 3. Welt Land Bolivien hat in seiner Regierungshauptstadt (die Hauptstadt ist Sucre) das weltweit modernste, innerstädtische Beförderungsmittel! Mit dem größten Seilbahnnetz der Welt, 2014 von der Fa. Doppelmayr aus Österreich erbaut, schwebt man in Kabinen über die Dächer und die teils sehr steilen Hänge der Stadt und genießt neben der Ruhe traumhafte Aus- und Überblicke über diese einzigartige Metropole. Die abwechslungsreichen Fahrten sind ein absolutes Highlight und einmaliges Erlebnis! Mi Teleferico funktioniert wie ein U-Bahn-System, derzeit sind 10 Linien im Einsatz, 11 sollen es werden. Wir finden, dass das ein Vorbild und die Zukunft für viele deutsche Großstädte sein könnte.






























































Camino de la Muerte








07.10.2022 Von La Paz zum Pacific






































































































































































































































































































23.10.2022 Vom Pacific nach Argentinien in die Puna Hochebene

































23.10.2022 Durch die Puna Hochebene und aus ihr wieder raus

Der argentinische Grenzort La Quiaca ist der Beginn der Ruta 40, die wir von Uyuni kommend am selben Tag noch bis ins verschlafenen oder ausgestorbene Cieneguillas gefahren sind. Nach einer ruhigen Nacht inmitten des Ortes ging es tags darauf bis nach Susques, wo wir unsren Reifen reparieren lassen konnten und im besten Hotel am Platz übernachtet haben, das seine besten Zeiten vermutlich nie hatte. Der Durchgangsort zum Paso de Jama, einem Grenzübergang nach Chile, hätte als Sehenswürdigkeit eine Kirche aus dem 15. Jhd. zu bieten, wenn sie denn zu besichtigen wäre. Von hier holperten wir die Ruta 40 weiter durch die Quebrada de Agua Caliente bis kurz vor San Antonio de Los Cobres zum spektakulären Viadukt La Polvorilla. Eine Stahlbrücke, die 1930-32 für den Tren de las Nubes gebaut wurde, einer Eisenbahn über die Anden vom argentinischen Salta bis ans Meer ins chilenische Antofagasta. Weil es erst Mittag war, beschlossen wir die Fahrt nach Antofagasta de la Sierra fortsetzen, diesmal auf der RN 51 und der RP 27, die sich wieder auf 4300 m schraubten und uns weiter auf der PR43 am Salar del Hombre Muerto entlang führte. Ziemlich müde von der langen und anstrengenden Fahrt war es uns dann auch egal, dass wir nur noch ein Zimmer in einer Hospedaje bekamen, das wohl vorher ein Ziegenstall war. Entsprechend schlecht war der Schlaf und Reinhold hatte zusätzlich mit Montezuma‘s Rache zu kämpfen. Wie treffend hieß das Hotel El Kaktus🌵! Fluchtartig ging es von dort weiter zum Campo di Piedra Pomez bis nach Fiambala, wieder eine traumhaft schöne Strecke, wie die Videos zeigen. Am Abend sind wir dann am gemütlichen, ruhigen und sehr grünen Campingplatz in Tinogasta angekommen. Die Landschaften, durch die wir gefahren sind, waren beeindruckend, nur die Straßen gingen manchmal an die Substanz von Mensch und Maschine. Aber die Route ist wirklich oft atemberaubend und absolut lohnenswert. Jetzt brauchen wir erstmal ein bisschen Pause, es waren zu viele schöne Eindrücke kurz hintereinander. Auch wenn es ein Luxus ist, die Anstrengung einer solchen Reise freiwillig gewählt zu haben, bin ich doch froh, jetzt hier in Tinogasta an einem sehr schönen und sauberen!!! Campingplatz (…sogar mit Pool, in den man sich reinwagen kann) angekommen zu sein, um noch Energie für die letzten 2 1/2  Wochen zu tanken. Die Temperaturunterschiede sind allerdings krass, hier auf knapp 1500 m hat es 36 Grad. Die längste Zeit unsrer Reise sind wir auch tags kaum aus unsren Winterklamotten rausgekommen. Entsprechend verranzt sind sie mittlerweile. Es ging hier häufig ans Material, aber nur einmal an die Nerven👍. Wir sind meist große Distanzen auf sehr schlechten Straßen gefahren, dafür überwiegend mutterseelenallein. Aber das hat ja seinen besonderen Reiz. Es hätte unterwegs immer wieder schöne Stellplätze zum Übernachten gegeben, aber auf der Puna in Höhen +/- 4400 m war es uns einfach zu kalt und zu windig, um stehen zu bleiben. Das Wasser war sogar auf +/-3800 m, wo wir immer wieder zum Schlafen waren, in der Früh gefroren. Da bräuchte man dann ein etwas komfortableres Fahrzeug, aber der Landy kommt dafür überall durch👍. Es gibt hier in Südamerika einfach sehr viele schöne Ecken, sie haben halt oft ihren Preis🥇! Die Tour, die wir die letzten Tage gefahren sind, war schon wuchtig. Wir haben ein hohes Tempo, um in den drei Monaten Strecke zu machen und möglichst viel zu sehen. Das kostet v.a. physisch Kraft und manchmal sind wir überfüllt von diesen vielen unzähligen Eindrücken mit Wow-Effekt, weil wir uns auch wenig Zeit zum Verdauen gönnen. Dazu muss man aber auch sagen, dass die Plätze, die zum längeren Verweilen einladen, wirklich rar gesät sind und wir es deshalb vorziehen, weiter zu ziehen. Ein Hotelzimmer zu nehmen (…falls vorhanden) ist für Landroverfahrer von Zeit zu Zeit eine Wohltat und unbedingt zu empfehlen 😄, es hebt die Stimmung und erleichtert die Weiterfahrt, vorausgesetzt es sind keine abgeranzten Unterkünfte. Aber manchmal gibt es schlicht und ergreifend nix anderes🤷‍♀️. Wir haben heute Vormittag unsre Wäsche und das Auto gewaschen, den Pool und die Ruhe auf dem Campingplatz genossen 🏕. Am Nachmittag war’s dann vorbei mit der Ruhe, ein thermischer Sturm fegte unentwegt Staub und allerlei anderes Zeug in alle Richtungen, sodass das Draußensitzen leider unmöglich wurde. Der Staub verfolgt uns überall hin😬.



























05.11.2022 Wieder in Uruguay









Die Runde schließt sich.
Wir haben wieder zurück gefunden.








































































































 
 
 









Erste Etappe 2018